Die Terrasse des Tennisclubs Tauberbischofsheim ist voll: Eltern, Kinder, riesige Sporttaschen mit Schlägern. Im Eingangsbereich kaum noch ein Durchkommen. Hier staut sich die Gastmannschaft, beäugt kritisch Anlage und „Tauber“-Gegner. Wenn die Zuschauer hauptsächlich Eltern sind, dann kämpfen U10, U12 und U15 um Siege. Die U15-Jungs sind jedoch bereits cool: nix Mama, vielleicht noch wenige hilfreiche Tipps vom Tennis-Papa – aber mehr: nein danke! So die stets ähnliche Atmosphäre eines Wochenends mit ausschließlich Wettkämpfen von Kindern und Jugendlichen.
Die U15 cool: Das werden wir gewinnen – nur kein‘ Stress! Beim Spiel – nicht locker-flockig zum Sieg gegen Wertheim: auf dem Platz wird gekämpft, kein Ball verschenkt – Ziel: klarer Sieg! Silas Amend, Laurin Kirchgeßner, Jakob Eisenhauer und Leo Warken ließen nichts anbrennen: entschlossen rein, „full power“, mit klarem Sieg ‘raus – alles nach Plan! Im Einzel: 4:0. Das erste Doppel auch positiv abgehakt, doch das Doppel Julius Hauser/Warken überraschte dann doch mit einer Niederlage, die eigentlich nicht zu erwarten war. Manchmal gewinnt die Mannschaft, die nicht unbedingt besser ist, sondern einfach weniger Fehler macht. 5:1 – Sieg mit Schönheitsfehler, egal, Sieg ist Sieg! Die klare Vision von Spielführer Julius: Aufstieg am Ende der Saison! Der erste Platz auf der Rangliste spricht dafür.
Die U12 grün, Großfeld, war nicht unbegründet deutlich nervöser, kam doch der Heidelberger TC 2. Emircan Cetinkaya und Julian Betz ließen sich von dem großen Namen nicht verrückt machen und zogen entschlossen ihr Spiel durch – mit klaren Siegen. Genauso klare Niederlagen kassierten Frederik Warken und Lea Saftenberger. Spielstand im Einzel: 2:2. Die Entscheidung wurde ins Doppel verschoben. Raphael Reiter/Maja Engel trafen auf zwei extrem aufeinander eingeschworene Spielerinnen, die sich als „Hanni-Nanni“ gaben und nicht nur beim Tennis perfekt harmonierten, sondern auch beim Protest: Dann stürmte das Duo synchron im „Gleich-Sprint“ ans Netz und zeigte laut seine Empörung. Raphael/Maja verloren, aber verkauften sich gut, es war ihr erstes gemeinsames Doppel. Die Hoffnung ruhte nun auf Emircan/Julian, viele „rote Jacken“ standen am Rand – die Trikotfarbe von Tauberbischofsheim. Ein langer Kampf, ein schwerer Kampf, ein knapper Sieg! 3:3 das Endergebnis der U12-Begegnung mit Heidelberg, für die „Tauber-Kids“ ein deutlicher Erfolg.
Und auch U10 Midcourt nahm sich gegen Lauda/Grünsfeld ein Beispiel an den zwei Jahre Älteren, auch ein 3:3. Julian Reiter und Samuel Hart gewannen, Felix Schmid verlor, und da ein Spieler der Heimmannschaft fehlte, ging der Punkt an den Gegner, also 2:2 im Einzel. Das Doppel Felix/Julian zeigte Kampfgeist: erster Satz komplett den Bach ‘runter, zweiten gewonnen und dann noch im spannenden Match-Tie-Break das Blatt zum Sieg gewendet. Der fehlende Spieler verschaffte erneut dem Gegner einen Punkt im Doppel, folglich am Ende 3:3.
Auswärts kämpfte auch Herren 1 gegen Grünsfeld/Lauda, doch scheiterte deutlich: 2:7-Niederlage. Pierre Schmiedeke und Marco Hauser verloren erst im Match-Tie-Break, nur Tim Hofmann schaffte ein „Ehren-Einzel“ – 1:5-Rückstand. Und wenn der Wurm drin ist, dann bleibt er auch drin: ein Doppel klar verloren, eines erst im Match-Tie-Break und eines gewonnen (Hofmann: Alexander/Tim), Endstand: 2:7.
In Seckach wurde es eine extrem knappe „Niederlagen-Kiste“ für die Damen. Zwei Siege im Einzel (Lara Burger, Alicia Vogt), zwei Niederlagen (Nadine Hammerich, Julia Vogt) und zwei schmerzhafte, ganz knappe Match-Tie-Break-Niederlagen (Melanie Ries, Patricia Dörr) – Stand nach dem Einzel 2:4, damit war der „Sieges-Kuchen“ noch nicht weggegessen. Die Sieges-Hoffnung ruhte jetzt auf den drei Doppeln, die gewonnen alles hätten wenden können, Ergebnis: einen klaren Sieg (Dörr/Burger), einen im Match-Tie-Break (Ries/Hammerich) und eine Match-Tie-Break-Niederlage (Vogt: Julia und Alicia) – knappes 4:5-Ergebnis, der Sieges-Kuchen blieb bei den Damen in Seckach.
Artikel und Fotos: Klaus Schenck
https://www.schuelerzeitung-tbb.de/tc-tauberbischofsheim-jugend-erfolgreich-erwachsene-scheitern/